Der Zug fährt durch den Morgen. Nebel liegt über den Feldern, die Scheiben beschlagen leicht. Im Zugabteil sitzen sich zwei Menschen gegenüber, die sich nicht kennen.
Ein kurzes Zögern, ein Blick und dann ein Satz.
„Ob der Nebel heute noch weggeht?“ fragt der eine.
„Bestimmt“, sagt die andere. „Manchmal hält er aber länger, als man denkt.“
Ein sanftes Schmunzeln und ein einstimmiges Wissen.
Ein kurzer Satz – und doch ein Moment
Dann schweigen beide wieder. Doch in diesem Schweigen bleibt der Satz stehen. Ganz leicht. Vielleicht ist es nichts. Vielleicht nur ein paar Wörter, die sich wieder verlieren. Vielleicht aber auch ein Moment, der den Tag anders macht.
Manchmal sind es diese kleinen, fast unscheinbaren Begegnungen und Smalltalk-Situationen, die eine Wärme hinterlassen, die länger hält als der Nebel da draussen. Keine tiefen Geschichten, keine grossen Gesten – nur ein kurzes Erinnern daran, dass wir Menschen sind.
Und wenn der Zug weiterfährt, bleibt der Gedanke zurück:
Wie viele solcher kleinen Sätze verpassen wir, weil wir nach unten schauen?
... weitere Alltagsgeschichten findet Du in meinem Blog... z.B. Fantasie – Die stille Kraft hinter Innovation und Wandel
„Nichts offenbart den Menschen so sehr wie ein beiläufiges Wort.“ (Johann Wolfgang von Goethe)